Eine Sendung, die sich ganz um das Arbeiten mit analogem Filmmaterial dreht. 16mm und Super8.
In unser aktuellen Medienwelt, in der sich digitale Wegwerf-Formate über die großen und kleinen Screens ergießen, ist ein neues und altes Interesse am analogen Filmprozess aufgekeimt. Angefangen bei sogenannten Point-and-Shoot Kleinbildkameras, die von einer neuen jungen Generation als Alternative zum Smartphone gefeiert werden, über den Einsatz von Super 8 und 16mm in Musikvideos und Werbespots, bis hin zu großen Spielfilmproduktionen, die sich sogar bis in die breiten Bilderwelten der 70mm Projektion wagen. Es scheint, als ob der analoge Prozess und die damit verbundene Technik einen Gegenpol zur digitalen Filmproduktion bildet. Analog steht für wertvoll, analog ist selten, analog ist teuer.
Analog ist authentisch. Das Korn vom Filmmaterial hat zu der Produktion einer Vielzahl von digitalen Bildemulatoren und Plug-Ins geführt, die den magischen Look nachempfinden.
Wir untersuchen die Faszination für das Format: Im künstlerischen und im technischen Sinne. Was bewegt eine aktuelle Generation von Filmemacher*innen dorthin zurückzukehren, wo schon ihre Eltern als Hobbyfilmer*innen waren und wo renommierte Experimentalfilmer*innen und Künstler*innen bereits ihren Stempel hinterlassen haben?
Wird für die Produktion mit analogem Material anders gedacht, gefühlt und gearbeitet?
RENCONTRE/S: mit…
Holger Schwärzel ist Fotograf und Analogfilmexperte und arbeitet auch bei Kodak als technischer Produktmanager, dabei war er maßgeblich an der Entwicklung der neuen digitalen Super 8 Kamera des Herstellers beteiligt. Er führt eine private Super8 Sammlung mit mehr als 1000 Objekten.
Richard Tuohy + Dianna Barrie gehören zu den aktivsten Experimentalfilmer:innen, die derzeit in Australien auf Zelluloid arbeiten. Gemeinsam betreiben sie nanolab, ein kleines Filmlabor für Schwarzweiß- und Farbnegativfilme. In den letzten zehn Jahren haben die beiden viel Zeit damit verbracht, zu anderen von Künstlern betriebenen Filmlabors in der ganzen Welt zu reisen, Workshops zu leiten, ihre Filme vorzuführen und Geräte zu reparieren.
Lincoln Yeo ist Kameramann aus Singapur und arbeitet oft mit dem Regisseur Nelson Yeo zusammen. Für ihren Film Dreaming & Dying haben sie beim Filmfestival in Locarno 2023 den Golden Leopard for Filmmakers of the Present competition erhalten.
Kelly Wedin + Amando Muisyo leben und arbeiten in Stockholm. Ihr Format des Denkens und Produzierens ist analog. Sie schicken uns eine Antwort auf Super8.
Christopher Gorski + Laura Trager betreiben mit ihrem Verein die Analogfilmwerke als ein unabhängiges Filmlabor in Hamburg. Der Verein oprganisiert Workshops rund ums Arbeiten mit analogem Film. Die Analogfilmwerke haben die technischen Ressourcen analogen Film maschinell, als auch von Hand zu entwickeln.
Carsten Knoop arbeitet als Filmvorführer und Kinobetreiber des „Lichtmess-Kinos“ in Hamburg-Ottensen. Carsten Knoop ist auch Filmemacher und drehte einen Dokumentarfilm, der sich ausschließlich der Magie der Filmvorführung und den Filmvorführer:innen widmet. Er führt bis heute analoge Filme vor und kennt sich aus mit der Technik des Analogen.
